So ein Rasttag kann schon was. Es liegt eine sehr harmonische Stimmung über dem ganzen Geschehen; jeder kramurlt ein wenig herum, wäscht sich und seine Sachen in einem der kleinen Bäche der Umgebung (hoffentlich kippen die jetzt nicht!), plauscht, liest, schreibt oder marschiert. Leider war auch Gelegenheit zum Gstießenjagen – innerhalb zweier Stunden war mein Erbteil verspielt. Die großmütigen Gewinner bestehen jedoch nicht auf der Auszahlung (ob mein bitterliches Greinen dies bewirkte?) und lassen sich mit einer Hopfenkaltschale in Purang abspeisen (jetzt, viele Monate danach, muss ich feststellen, dass diese Spielschuld immer noch offen ist!).
Nachdem mich Florian bereits am Vormittag gefragt hat, ob ich leicht jetzt auch endlich mein Haar gewaschen hätte, sehe ich es ein und gehe wirklich. Der frischgewaschene Flausch brachte das Lästermaul vorerst zum Verstummen, zumal ich ihn zuerst vorm eigenen Zelt kehren hieß: Lukas behandelt sein Haar mit Yakbutter! Und letzte Nacht hätte er ihn mir überhaupt ob dessen olfaktorischer Fuß-Misere bald ins Zelt gelegt. Das war übrigens der erbaulichste Dialog bisher: „Ma, Lukas, des giiiibt´s jo ned wia deine Sockn stinkn!“ „Ma, host recht! Wääääääh!“ Dann fiel noch das Wort „Schlierbacher“, bevor Abhilfe geschaffen wurde.
Am Nachmittag ließ ich mich von den beiden zu einer Tour auf den uns gegenüberliegenden Hügel überreden, schon alleine um Mutter und Vater Gahleitner wenigstens einen kleinen Moment der Ruhe zu gönnen. Oben auf dem Kamm entlohnte die Aussicht für das nicht unbeschwerliche Marschieren – immerhin befindet man sich dort auf über 4000m (erstmals hat Florians Höhenmesser den Dienst aufgesagt – Max hat uns übrigens den schönen Begriff „Zivilisationsmüll“ für solche Gadgets geschenkt), und ich war laufend damit beschäftigt gewesen, den Buam nicht zu erkennen zu geben, dass sie mir jeden Moment auf und davon steigen hätten können. Beim Abstieg führten wir eher unfreiwillig das Experiment durch, ob und wie Yaks auf Rot reagieren, da Florian seinen knallroten Janker trug. Man kann sagen, dass man uns zweifelsohne bemerkt hat, dass jedoch der Angriff ausblieb. Nebeneffekt war eine Steigerung der Leistungsfähigkeit bei der Bewältigung des Aufstiegs zum Lagerplatz.
Nachdem mich Florian bereits am Vormittag gefragt hat, ob ich leicht jetzt auch endlich mein Haar gewaschen hätte, sehe ich es ein und gehe wirklich. Der frischgewaschene Flausch brachte das Lästermaul vorerst zum Verstummen, zumal ich ihn zuerst vorm eigenen Zelt kehren hieß: Lukas behandelt sein Haar mit Yakbutter! Und letzte Nacht hätte er ihn mir überhaupt ob dessen olfaktorischer Fuß-Misere bald ins Zelt gelegt. Das war übrigens der erbaulichste Dialog bisher: „Ma, Lukas, des giiiibt´s jo ned wia deine Sockn stinkn!“ „Ma, host recht! Wääääääh!“ Dann fiel noch das Wort „Schlierbacher“, bevor Abhilfe geschaffen wurde.
Am Nachmittag ließ ich mich von den beiden zu einer Tour auf den uns gegenüberliegenden Hügel überreden, schon alleine um Mutter und Vater Gahleitner wenigstens einen kleinen Moment der Ruhe zu gönnen. Oben auf dem Kamm entlohnte die Aussicht für das nicht unbeschwerliche Marschieren – immerhin befindet man sich dort auf über 4000m (erstmals hat Florians Höhenmesser den Dienst aufgesagt – Max hat uns übrigens den schönen Begriff „Zivilisationsmüll“ für solche Gadgets geschenkt), und ich war laufend damit beschäftigt gewesen, den Buam nicht zu erkennen zu geben, dass sie mir jeden Moment auf und davon steigen hätten können. Beim Abstieg führten wir eher unfreiwillig das Experiment durch, ob und wie Yaks auf Rot reagieren, da Florian seinen knallroten Janker trug. Man kann sagen, dass man uns zweifelsohne bemerkt hat, dass jedoch der Angriff ausblieb. Nebeneffekt war eine Steigerung der Leistungsfähigkeit bei der Bewältigung des Aufstiegs zum Lagerplatz.
Foto: MNK
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Der heutige Nachmittagstee, zu dem es normalerweise trockene Ananaskeksi und eine geopolitische Fragestunde gibt (Max drohte uns wiederholt mit einem Test am Ende der Reise, sodass wir alle immer eifrig mitnotierten), artete zu einem veritablen Geburtstagskränzchen aus, das im Nachhinein auch die Existenz der Rotweinflaschen im Reisegepäck erklärte. Champagner, Rotwein und auch eine Linzer Torte wurden hervorgezaubert. Letztere wurde gegen einen Kuchen Mingmas eingetauscht (wie er sowas fernab der Zivilisation zu Stande bringt, bleibt mir trotz Erklärung ein Rätsel), auf dem in Schokoschrift „Happy Birthday Andi und Sushi!“ zu lesen war. Den Namen wird sie sicher nicht mehr los. Im Laufe dieses Kuchenschmauses wurde schließlich eine Verfestigung der Gruppenbande manifest: Thomas hat zusammen mit meinem Onkel Herbert an einem Buch über die Gramastettner Andachtsstätten gearbeitet, während Karl und Andi W. erst heute draufgekommen sind, dass sie einst einen Aktmalkurs zusammen besucht haben. Florian und Lukas haben aufgrund der vielen Tagesfreizeit ein lustiges Spiel ersonnen: die Gesprächszerstörung. Das geht so: Äußert einer der beiden irgendeinen Satz, antwortet der andere mit „Na!“, worauf der erste „Doch!“ erwidert – und so ad nauseam. Leider habe ich mich hinreißen lassen und ihnen – in der irrigen Hoffnung, sie würden mit dieser Information verantwortungsbewusst umgehen – meine Lieblingsgesprächszerstörer verraten. Doch welch ein Fehler! Wenn man zu ihnen jetzt spricht, erntet man entweder ein „Na!“, ein künstliches Gähnen, ein „Wüüst drüwa redn?“ oder ein „Des is des wos duuuuu sogst!“ Ich sehe es ihnen an, dass sie gerne wieder an unseren Gesprächen teilnehmen würden, doch zu stark hat die Gesprächszerstörung von ihnen Besitz ergriffen. Am Abend hat es angefangen zu regnen, weswegen Visionen von nasskalten Schlafsäcken in mir aufzusteigen begannen. Aber besser als jede Fantasie waren jene Schwänke einer früheren Trekkingreise, die Thomas zu berichten hatte: Eingeweicht bis auf die Haut, kalt und – tätäää! – Durchfall! Da hüpft einem das Herz umso freudiger, wenn der Regen wieder aufhört und der Mond so tut, als wär’ nichts gewesen.
Foto: MNK
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