Sonntag, September 19, 2004

19. September: Linz - Delhi

Es ist zwar erst 16 Uhr, aber draußen wird’s schon dumper über dem wilden Zentralasien. Ich sitze übrigens im Flieger – und ebendort wird ein seeehr klamaukiger Bollywoodfilm zum Besten gegeben, in dem ständig unmotiviert Tanzereien die ohnehin kaum vorhandene Handlung (wen’s interessiert: Bräutigam hat Muffensausen vor der Hochzeit) unterbrechen, und der meine interkulturelle Toleranzbereitschaft strapaziert. Und das Schlimmste ist: Ich kann nicht wegschauen! Dafür habe ich sicher nicht gezahlt, man sollte hier mit Einsparungen beginnen.
Fast pünktlich zur vollen Stunde niest hier irgendwer fünfmal äußerst ungezwungen – ich glaube auch ein herzhaftes akustisches Verdauungsbegleitprodukt vernommen zu haben. Schön, wenn Erwartungshaltungen nicht gleich enttäuscht werden.
Den armen Florian habe ich schon nach nur zwei gemeinsam verbrachten Stunden verschreckt. Aber wenn er doch wirklich m-i-t-t-e-n ins Klo hinein gemacht hat! Als ich ihn für dieses Missverhalten tadle, antwortet er auch noch mit Unschuldsmiene „Wohin denn sonst?“ Glücklicherweise hört sich das mit dem Klogehen eh bald auf.
Im Film wird gerade spastisch mit dem Kopf hin und her gewackelt und generell schlimm overgeacted; dann stimmt man wiedereinmal ein Lied an: „Refuse, my tiger!“ Ich mag jetzt bitte landen! Am besten gehe ich zum Kapitän und frage ihn, wie lange es noch dauert und ob es dort eine Leberknödelsuppe gibt.



Lucki macht gleich einen schlappen Eindruck.
Foto: MNK

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