Donnerstag, September 30, 2010

Die Blusen der Böhmen

Jüngst beschenkte uns der ORF mit "Überlebenstipps" nach dem Urlaub, unter anderem solle man pseudoneugierigen KollegInnen gleich mit "Ich will darüber nicht sprechen" in die Parade fahren.
Nun, ich halte von dieser rüden Auskunftsverweigerung nichts. Schließlich habe ich ein ereignisarmes Leben, keine KollegInnen und vor allem ein Blog. Womit sollte ich es denn sonst füllen? Mit Mordaufrufen gegen Mitzi Fekter oder Michael Jeannée? Nö, das ist einfach nicht mein Stil.
Deswegen riskiere ich euren Neid und veröffentliche dennoch hier ein paar Bilder von meiner letzten Ausflugsfahrt. Damit ihr auch davon etwas habt, dürft ihr im Kommentarteil raten, wo ich war. Es winken wertlose Sachpreise.






Donnerstag, Juni 03, 2010

Barceloonies

Schafsköpfe am Fischmarkt

Und so kam es, dass mich ein schweres Schicksal jüngst auch noch nach Barcelona verschlug. Kann denn niemals Ruhe sein? Mir reicht's schön langsam mit dem ewigen Herumstromern in fremder Herren Länder voller Ausländer! Noch dazu, wenn zuhause der Mai in seinen schönsten Witterungsfacetten erblüht.
Außerdem hat's in Katalonien riesenhaftes Meeresgezücht:



Und völlig überdimensionierte Sakralbauten:



Deutsch können die Menschen hier auch nicht.



Zumindest lebt hier die allwissende kubistische Müllhalde:



Just als ich sie besichtigte, erwachte sie aus einem epochalen Nickerchen und erwählte ausgerechnet mich als Adressatin ihrer Weisheit: "Alles vergeht", sprach sie und rollte sich für die nächste tausendjährige Siesta ein.

Dienstag, Mai 18, 2010

Der Fluch der Akribik. Oder: Zu Besuch bei den Binnen-Mayas

Die Leserschaft murrt. Immerzu würden hier obskure Veranstaltungen oder bierselige Fußballzirkel besprochen, die Kernkompetenz jedweden Weblog-Kunstwollens jedoch schmählich ignoriert. "Wir wollen Urlaubsfotos, bunt und aus irgendeinem Entwicklungsland!", jaulen sie. "Geht doch zum DM, da entwickeln sie die Fotos billig", maule ich.
Aber es hilft nichts, schließlich bin ich auf fremder Menschen Aufmerksamkeit angewiesen, sonst könnte ich genauso gut wieder analog und heimlich auf Papier schreiben. Der Leserwunsch ward mir Reisebefehl.
Guatemala also - bunt und dritte Welt, hier bittesehr:

In der Hauptstadt finden sich, wie überall heutzutage, empörende Nazi-Entgleisungen:


Außerhalb dafür aber malerische Vulkane und pittoresker öffentlicher Nahverkehr:


Was Leonding empört, ist in Mittelamerika höchstens gut für Vögeln: der Busenbrunnen von Antigua.


Malerisches auch in Chichicastenango:


Hier leider schwer zu sehen: Geier, die darauf hoffen, dass ein dicker Tourist von der Pyramide in Tikal in den Tod stürzt:


Hoffende Pelikane auch in Livingston:

Hoffende Haie in Belize, kurz vor meiner Arschbombe mitten ins Rudel hinein:


Wartende Badefacilities auf San Pedro:


So, jetzt ist aber mal Schluss mit Urlaub für die nächsten zehn Tage, goi!

Montag, April 19, 2010

Krumau: Falsche Gefühle, religiöse Medleys und sexy Modetrends

So begab es sich, dass ich mit meinen Stammtischbrüdern und -schwestern am Samstag nach Krumau reisen musste, denn zuhause in Linz können wir uns einen Damen- und Herrenspitz immer schwerer leisten.
Mir soll das nur recht sein, zumal ein Ausflug in meine genetische Heimat in mir stets starke Gefühle auslöst. Auch wenn's die falschen sind:


Eine besondere Attraktion in der verkitschten Weltkulturerbestadt ist das reichhaltige historische Erbe aus längst vergangenen Zeiten, als das böhmische Königsgeschlecht noch vital war:

Heute glänzt Tschechien mit einer spirituellen Liberalität, dass es nur so brummt (Aufnahme aus dem Krumauer Domtabernakel):


Faszinierend auch die tschechische Fauna. In der geschützten Atmosphäre des Todesstreifens konnte sich entlang des Eisernen Vorhangs dank zahlreicher atomarer Mutationen eine prachtvolle Artenvielfalt entwickeln.


Die tschechischen Damen sind für ihr ebenso keckes wie stilsicheres modisches Auftreten bekannt:



Eigentlich viel zu schade, nur wegen der Tscherei hierher zu kommen, aber bitte.